Hochzeitsbräuche gibt es in den verschiedensten Varianten, die sich von Land zu Land unterscheiden, abgeändert wurden im Laufe der Zeit, aber zum Großteil immer noch praktiziert werden.
Bekannt sind beispielsweise jene Hochzeitsbräuche, die sich unmittelbar nach der vollzogenen Trauung ereignen, wie die verschiedensten Aufgaben, die das Brautpaar auf seinem Weg zur Agape oder Tafel erfüllen muss oder die allseits bekannte und beliebte Brautentführung während der Hochzeitstafel.
Aber auch am Morgen danach gibt es eine altbewährte Tradition, die immer noch sehr stark in Österreich und Süddeutschland vorherrscht und zwar jene der Morgengabe: Der Bräutigam macht seiner Frau nach der ersten gemeinsamen Nacht ein Geschenk, das sie stets an diese erste Nacht erinnern soll. Als Morgengabe eignen sich daher besonders gut Colliers, Armreifen oder Ohrringe, aber auch Ringe, die durch ihre Form oder das Design die Aussage der Einzigartigkeit in sich tragen.
Hochzeit und Viehhandel
Fand man früher selber keinen Ehepartner, bat man einen Vermittler um Hilfe. Da damals der Viehhändler durch seine Tätigkeit alle Höfe und Dörfer der Umgebung am besten kannte, boten sich seine Kenntnisse über Land und Leute geradezu dafür an. Hatte er einen geeigneten Ehepartner gefunden, bekam er als Lohn u.a. einen neuen Hut und wurde selbstverständlich zur Hochzeit eingeladen.
Hochzeit und Ringe
Die ersten Ringe kamen im Römischen Reich etwa 100 n.Chr. auf. Sie waren zunächst aus Eisen und galten als Heiratsversprechen. Eisen hatte bei den Römern die Bedeutung von „Fesseln”. Ab 200 n.Chr. änderte sich die Mode zu Ringen aus Gold mit reichen Edelstein und Perlenverzierungen. Der Ring wurde schon damals als Liebesbeweis genutzt. Während bei uns üblicherweise der Ehering am Ringfinger der rechten Hand getragen wird, ist es in einer Reihe anderer europäischer Länder üblich, die Ringe an der linken Hand zu tragen.
Brautstrauß werfen – nach der Trauung
Ob vor dem Kirchenportal, auf der Hochzeitsfeier selbst oder aber bei der Verabschiedung in die Flitterwochen wirft die Braut den Brautstrauß rückwärts unter die versammelten Gäste. Das Mädchen, welches ihn fängt, soll dann nach der Überlieferung als Nächste heiraten.
Altes, Neues, Geliehenes, Blaues – der bekannteste Hochzeitsbrauch
Eine Braut sollte vier Dinge am Hochzeitstag bei sich haben:
- Etwas Altes, zum Beispiel ein altes Familienschmuckstück, das für den Lebensabschnitt als ledige Frau steht.
- Etwas Neues, zum Beispiel der Ehering, der das vor ihr liegende Leben als verheiratete Frau bezeichnet.
- Etwas Geliehenes, zum Beispiel eine geliehene Halskette, dies soll als Zeichen der Freundschaft dienen.
- Etwas Blaues, zum Beispiel ein Strumpfband, als Sinnbild für ihre Treue.
„Entführung“ der Braut
Nach altem Hochzeitsbrauch „entführt“ ein guter Freund die Braut bei der Hochzeitsfeier in ein nahe gelegenes Lokal. Bei der „Entführung“ werden die beiden von Hochzeitsgästen begleitet. Kommt nach einigem Suchen der Bräutigam, muss er seine Frau mit entsprechendem Aufwand „auslösen”. Zum Beispiel könnte er dann drei Wünsche der Braut erfüllen, seinen Lieblingswitz erzählen oder ein von ihr gewünschtes Lied singen.